about me – Buchstabenspiel

Heute möchte ich einen kleinen Einblick in meinen Werdegang geben. Klar, ich schreibe hier über Bildung und Lernen und bin keine studierte Pädagogin oder Lehrerin. Trotzdem verfüge ich über Expertise und auch vielfältige Erfahrungen in diesem Bereich. Genau darüber möchte ich jetzt schreiben. 

Meine Auseinandersetzung mit Lernen und Schule hat nicht erst bei meinem Schulanfang begonnen, sondern wie bei jedem Menschen früher. Dabei haben meine Eltern eine entscheidende Rolle gespielt. Ganz allgemein gesprochen, meine Eltern haben meine Bildung und das Lernen aktiv begleitet und ohne ihr Dazutun, wäre ich sicher nicht zu der Person geworden, die ich bin. 

Aber gut, irgendwann ging es dann in den Kindergarten, der in Thüringen war und einem Lehrplan folgte, nach dem Kindergarten kam die Grundschule und die besuchte ich zunächst in Thüringen und dann in Berlin. Dieser erste Schulwechsel ging mit Veränderungen einher, die ich wahrgenommen habe. An sich war der Schulwechsel keine große Sache, denn der Lehrplan der ehemaligen DDR war so engmaschig, dass ein Umzug kein Problem darstellte. Das sollte beim folgenden Schulwechsel entschieden anders aussehen, es kam zum Systemwechsel. Ich besuchte daraufhin ein humanistisches Gymnasium einer kleinen Stadt in Baden-Württemberg, von da ging es auf ein Internat, zurück auf ein staatliches Gymnasium und dann an das Oberstufen-Kolleg von der Uni-Bielefeld in Nordrhein-Westfalen.

Diese Projektschule der Unesco hat mich und mein Lernen und Lehren einschneidend geprägt. Am Oberstufen-Kolleg, kurz OS, wurde nach neuen Lehrmethoden unterrichtet und diese erforscht. Die Schüler waren die Versuchs-Kaninchen, gedacht war das OS als ein Kolleg zum Erwerb der allgemeinen Hochschulreife und auch als dritter Bildungsweg. Tatsächlich gab es Schüler mit den unterschiedlichsten Lebensläufen aus allen vier Himmelsrichtungen, europäischen oder außereuropäischen Ländern und Erfahrungen, das schloss schulische Erfahrungen ein. Natürlich gab es dementsprechend auch viele „gescheiterte“ Schüler. Nichts desto trotz, war allen eins gemeinsam, sie oder besser wir wollten die allgemeine Hochschulreife erzielen, um zu studieren oder eine Berufsausbildung zu machen. Es war nicht einfacher dort Abitur zu machen, aber man konnte viel frei auswählen, erkunden, ausprobieren und so auch lernen. Für mich war es eine wirklich hervorragende Erfahrung, ich konnte meine Hauptfächer wählen und diese dann mit Kursen und Projekten aus den verschiedenen Bereichen ergänzen. So habe ich meine Bildung selbst zusammengestellt und auf meine Interessen und Bedürfnisse abgestimmt. Dabei hat mich ein Tutor von Anfang bis Ende begleitet und verschiedene weitere Lehrende haben mich unterstützt. 

Selbstständiges Lernen, Lernen um des Lernens Willen, zielorientierte Beschäftigung und Auseinandersetzung waren nur einige der Aspekte, die ich verinnerlicht habe. Gruppenarbeit, Projektphasen, Intensivkurse und viele anderen Lernstrategien wurden kombiniert, trainiert und das bewusst. Der entscheidende Unterschied ist, dass das Lernen zu etwas bewusstem wurde, an dem die Lernenden mit den Lehrenden zusammengearbeitet haben. Bewusst gemeinsam ein Ziel zu verfolgen ist wichtig beim erfolgreichen Lernen. Ganz selbstverständlich konnten wir als Lernende dort auch selbst Kurse und Projekte anbieten oder mit anderen zusammen organisieren. Das habe nicht nur ich gerne angenommen, nebenbei habe ich einen Erziehungswissenschaftlichen Leitkurs belegt, diese sogenannten ESL (esel) Kurse muss jeder Lehramts- und Pädagogikstudent absolvieren. Wir haben diese Kurse vor dem Uni-Start schon absolviert. 

Natürlich wurde das Oberstufen Kolleg von vielen anderen Schulen und deren Schülern, wie auch Studenten der Universität belächelt, aber zu unrecht, wie ich meine. 

Im Anschluss an das OS habe ich studiert, und keinen Lehramtsstudiengang gewählt, aber ich habe mein Wissen gezielt und vielseitig erweitert. Nach dem Studium habe ich bei einer online Zeitung und dann als Fremdsprachencoach und DaF-Lehrerin gearbeitet, während ich weiter kulturelle Erfahrungen gesammelt und mich weitergebildet habe. Bildung ist Teil meines Lebens und begleitet mich einerseits als Lernende und andererseits als Lehrende. 

Inzwischen schreibe und verfasse ich Lehrwerke mit dem Schwerpunkt Sprachförderung und Leseförderung. Außerdem arbeite ich im Friedrich-Maerker-Verlag mit. 

Lesen ist eine schwierige Übung

Es stimmt, Lesen ist eine schwierige Übung, nichts desto trotz, man kann es lernen. 

Wer lesen kann, weiß, dass es am Anfang nicht ganz einfach war Lesen zu lernen. Aber mit Übung und viel Praxis wurde es besser und irgendwann kam der Punkt, da hat es Spaß gemacht. Doch wie kommt man dorthin? Ein wichtiger Aspekt beim Erreichen von Zielen ist, man muss es wirklich wollen. In der Schule werden die Grundlagen vermittelt, aber das ist nur ein Teil der Arbeit, diese Grundlagen müssen dann in der Freizeit, Zuhause und kontinuierlich geübt werden. Zu den regelmäßigen Übungen gesellen Wiederholungen und Vertiefung, damit am Ende ein guter Leser entsteht. Gut lesen zu können heißt einerseits, dass der Leser das Gelesene so vorträgt, dass es andere verstehen, ohne den Text vor sich liegen zu haben. Das ist gar nicht so einfach und viele Erwachsene scheitern daran. Andererseits zeichnet sich ein guter Leser dadurch aus, dass er den Text versteht, auch dann, wenn neue Worte, neue Zusammenhänge und ganz allgemein Unbekanntes vorkommt. 

Das heißt Lesen ist eine geistige Auseinandersetzung mit Sprache, Gedanken, Ideen und auch Strukturen. Das ist nicht einfach und das lernt niemand von heute auf morgen, das erfordert einen Prozess, der wie gesagt, kontinuierlich praktiziert werden muss. Der Friedrich-Maerker-Verlag bietet Kinder- und Jugendbücher in verschiedenen Sprachen und auch zweisprachig an, schauen Sie sich doch einfach mal auf der Webseite um. Es gibt für jedes Lesealter tolle Bücher.

Lehrer und Eltern wissen, Lesen extrem wichtig, um Erfolg zu haben. Wer nicht gut lesen kann, wird mit dem Lernen Schwierigkeiten bekommen. Dagegen werden Kinder und Jugendliche, die lesen, immer einen Vorteil gegenüber Nichtlesern haben. Erfolg hat auch viel mit der Fähigkeit des guten Lesens zu tun. Deshalb muss wieder und wieder betont werden, dass jedes Kind lesen lernen muss. 

Derzeit wird über Digitalisierung und einen Digital-Pakt gesprochen, um Unterricht in Zeiten der Corona-Pandemie neu und besser zu gestalten. Doch all das bringt nichts, wenn die Schüler nicht lesen können und nicht verstehen wie die Worte zusammengehören und Sinn machen. Lesen ist die Basis unserer Kultur, aber auch für Bildung und Erfolg. Doch aktuell können, laut der IGLO-Studie von 2016, ein Fünftel der 4. Klässler nicht begreifen, was die Worte im Zusammenhang bedeuten. Das ist eine schlimme Diagnose. Lesenlernen muss stärker in den Fokus von Bildungspolitik rücken. Wer möchte nicht zufriedene, selbstständige und selbstbestimmte Menschen um sich haben, Lesen macht es möglich. 

Lesen während der Corona-Pandemie

Seit Jahren hören wir immer die gleiche Leier, es wird zu wenig gelesen, Kinder und Jugendliche sollen mehr lesen und wir haben keine Ahnung, wie wir sie um Lesen bekommen. Nun, steht in der Stuttgarter Zeitung geschrieben, dass die Zeit, die Jugendliche im Jahr von Covid19 mit dem Lesen verbringen um 20 Minuten gestiegen ist. Hurra. Endlich ist das Ziel erreicht?  

Nun, ganz so optimistisch ist die Situation dann doch nicht. Es wird nichts darüber gesagt, ob mehr Jugendliche lesen, sondern nur, dass länger gelesen wird. De Frage, wie Jugendliche zum Lesen motiviert werden können, ist und bleibt nach wie vor unbeantwortet. Die gute Nachricht ist, dass viele 12 bis 19’Jährigen fast täglich zum Buch greifen, aber der Anteil der Leser im Verglich zu den Nichtlesern hat sich nicht und wenn kaum verändert. 

Es ist und bleibt eine große Aufgabe Kinder und Jugendliche fürs Lesen zu begeistern. Viele kleine und größere Verlage haben ein Buchsortiment, dass Lesen fördern möchte, da wird auf Interessen und Schwierigkeiten von Lesern eingegangen. Im Friedrich-Maerker-Verlag werden diesbezüglich zweisprachige Wendebücher und Nacherzählungen von Klassikern angeboten. Es ist eine Aufgabe für die ganze Gesellschaft und das schließt neben den Eltern und Lehrern auch alle anderen Menschen ein. Es gibt die Stiftung Lesen und vielfältige Initiativen, um zu motivieren und Interesse zu wecken. Die Auswahl an Textsorten, Themen und auch Sprachen ist sehr vielfältig, da kann für jedes Kind ein Buch gefunden werden. Zudem gibt es neben Büchern, Lesehefte und vielfältige digitale Angebote. 

Ein Problem ist, dass es häufig an der Lesekompetenz scheitert. Dieser Mangel findet sich bei den Kindern, aber oft schon bei den Eltern, damit sich die Schwierigkeiten nicht fortsetzen, ist es wichtig, dass dem Lesen mehr Aufmerksamkeit gewidmet wird. Dazu aber in einem kommenden Beitrag mehr. 

Der Friedrich-Maerker-Verlag ist ein kleiner regionaler Verlag, der Leseförderung und Sprachförderung verbindet. Im Sortiment finden sich Kinder- und Jugendbücher, die sich besonders dadurch auszeichnen, dass Sie zweisprachig sind. Da gibt es Kinderbücher in 14 verschiedenen Sprachen! Da finden sich auch Lektüren für Kinder mit Migrationshintergrund und solchen, die Deutsch lernen.  

Bücher, Buchmesse und Pandemie

Die Buchmesse in Leipzig wurde genauso abgesagt, wie viele andere Messen auch. Zunächst einmal ist das einfach traurig. Dann ist es aber auch verständlich, dass zum Schutz Maßnahmen getroffen werden müssen. 

Die Buchbranche ist als Teil der Kulturbranche von der Corona-Pandemie stark betroffen. Für viele Aussteller ist die Absage der Messe sehr schwierig. Jetzt hat das öffentlich rechtliche Fernsehen angekündigt, verstärkt Literaturformate in ARD und MDR zu bringen. Hätte die Messe stattgefunden, wäre es sicher auch wieder ein beliebter Programmpunkt geworden über die Leipziger Buchmesse zu berichten. 

Natürlich kann das Fernseh-Ersatzprogramm eine Messe sicher nicht ersetzen, aber es zeigt sich, dass das Interesse an Büchern und Geschichten ungebrochen ist. Buchmarkt, Verlage, Autoren und natürlich auch die Leser haben im vergangen Jahr auf die Absage mit einer starken Beteiligung an online und im Fernsehen stattfindenden Programmen reagiert. Nichts desto trotz ist die Enttäuschung groß, wieder auf die Buchmesse verzichten zu müssen. 

Bei den Fernsehprogrammen und auch online werden viele kleine Verlage mit Ihren Büchern erneut nicht präsent sein. Der Friedrich-Maerker-Verlag setzt deshalb auf eine eigene online Präsenz. Die Verlagshomepage verwandelt sich kontinuierlich, es gibt jetzt einen Shop und im Katalog finden sich Leseproben zu allen Büchern. Der Blog bietet regelmäßig aktuelle Informationen, genauso wie unter der Rubrik Rein-ge-fuchs-t eine Wortsammlung entsteht, in der Bergriffe aus den nacherzählten Klassikern genauso wie solche, die in aktuellen öffentlichen Diskursen eine Rolle spielen erklärt. Das Hauptaugenmerk vom Friedrich-Maerker-Verlag liegt aber nach wie vor auf Büchern für Kinder und Jugendliche mit dem Fokus auf Sprachen und Fremdsprachen. Klassiker und Märchen werden in einfacher Sprache und aufgearbeitet angeboten. 

Für’s Leben lernen wir…

Seit nun über einem Jahr befinden wir uns in einer Art Ausnahmezustand, der so genannten Corona-Pandemie. Anfangs war nicht wirklich klar, was da auf uns zukam, aber es kam und kommt nach wie vor, denn bisher ist kein Ende in Sicht. 

Gerade in Schulen und Bildungseinrichtungen ist nun ein gutes Konzept nötig. Es wird viel versucht und es gibt reichlich Ideen, aber keinen Plan und keine Struktur, auf die Schulen und Lehrer vertrauen können. Klar ist, die Digitalisierung hat an den Schulen nicht stattgefunden. Es gibt natürlich bessere und schlechtere Beispiele und der schwarze Peter soll niemandem zugeschoben werden, aber nach über einem Jahr muss etwas passieren. Gerade jetzt sollte Bildung im Vordergrund stehen. 

Schade ist natürlich, dass wir alle recht unvorbereitet waren und nach wie vor kein wirkliches Konzept zum Umgang mit der Pandemie haben. Das trifft auf Bildungseinrichtungen genauso zu, wie auf viele andere Bereiche des täglichen Lebens. Monatelang fand und findet kein Unterricht statt, der Schulbesuch wird immer wieder unterbrochen und nichts passiert? Nun, vieles wird gemacht und überdacht, es gibt durchaus Richtlinien für Lehrer, es gibt die digitale Kompetenz Lehrender. Das ist ein europäischer Referenzrahmen, der leider noch nicht durchgehend realisiert ist. Außerdem fehlt es über ein klares Konzeptfür die Umsetzung in den jeweiligen Bildungseinrichtungen, also beispielsweise an den Schulen. Dabei gibt es Lernplattformen, Webseiten und vielfältige Inhalte, die genutzt werden können. Die Stiftung Lesen hat ein vielfältiges Angebot, von dem Eltern, Erzieher, Lehrer und Kinder profitieren können. Es gibt ein Deutsches Schulportal, das sich besonders an Lehrer richtet, der Deutschlandfunk hat ein extra Programm für Wissen, wie auch viele weitere Anbieter sich engagieren. 

Der Anfang ist gemacht. Jetzt geht es darum ein Konzept zu entwickeln, in dem nicht einseitig, sondern übergreifend und ganzheitlich gedacht wird. Aus der Vielfalt der Möglichkeiten, die uns online und analog zur Verfügung stehen, sollten wir eine bunte Mischung wählen. So kann das Lernen neu gelernt werden und in jeder Situation funktionieren.

Denn klar, Lernen ist nicht nur das Lernen, sondern vor allem auch eine Einstellung. Wir hören hoffentlich nie auf zu lernen. 

Homeschooling und digitaler Unterricht

Homeschooling und digitaler Unterricht scheinen eine natürliche Lösung für ein drängendes Problem, zu Beginn der Corona-Pandemie wurden viele Lösungen schnell gefunden und verwirklicht, doch jetzt werden Stimmen laut, die eine klare und rechtlich sichere Lösung fordern. Das heißt, es müssen Standards gefunden und Regeln eingehalten werden. Es müssen Lizenzen gekauft und Datenschutz eingehalten werden, daneben muss das System sicher, stabil und für alle Schüler funktionieren. 

Homeschooling hört sich nach einer guten Möglichkeit an, um den Präsenzunterricht in Zeiten der Corona-Pandemie abzulösen, doch es gibt auch Schwierigkeiten. Ein großes Problem sind der Zugang und die technischen Voraussetzungen für die Schüler und Lehrer, aber natürlich müssen Programme und Apps eingesetzt werden, für die die Schulen Lizenzen kaufen müssen. 

Digitaler Unterricht ist für viele Schüler, ihre Eltern, aber auch Lehrer eine große Herausforderung. Die meisten Menschen sind nicht ganz so flexibel und technisch versiert, wie sie es meinen und wir es alle gerne wären. Hier ist individuelle und professionelle Hilfe nötig. Programme und Apps, die Schüler, Eltern und Lehrer kennen und nutzen können sind dazu genauso wichtig, wie die Sicherheit, dass diese Programme und Apps auch in Zukunft noch funktionieren und benutzt werden können. 

Aber, nachdem viele Schulen zunächst nur zeitlich beschränkt gültige Lizenzen erworben haben, muss nun neu verhandelt. Es werden datenschutzkonforme Lösungen für Schulen, Lehrer und Schüler benötigt und das zu einem erschwinglichen Preis. Das ist nicht leicht. Denn auch viele der Anbieter dieser Software haben wegen der plötzlichen Krise Sonderkonditionen gewährt, doch nun möchten sie natürlich entsprechend entlohnt werden. Die Bildungsinstitutionen unterstehen den Bundesländern, die müssen nun handeln, bevor es zu einer Situation kommt, in der der Schulunterricht nicht mehr sichergestellt werden kann. Es ist eine große Verantwortung, denn an der Bildung hängt unsere persönliche Zukunft genauso wie die der Gemeinschaft, also des Landes, der Europäischen Union und der westlichen Zivilisation. 

Doch zurück zum Problem mit dem Datenschutz, Fakt ist, dass der Europäische Gerichtshof im Juli das Datenschutzschild zwischen der EU und den USA für ungültig erklärt und angeordnet hat, zu überprüfen, ob Microsoft mit seinen Standardvertragsklauseln einen Datenschutz auf EU-Niveau bieten kann. Es gibt in dieser Frage noch keine Lösung. Wir sind von den IT-Lösungen aus den USA abhängig, haben keine eigenen Systeme und damit sind wir die Bittsteller, und unsere Daten sind das Zahlungsmittel, das widerspricht dem europäischen Datenschutz. Ein Nutzungsverbot wäre sehr schwierig, denn neben den Programmen und Apps fiele auch die Nutzung von YouTube, Office und vielen weiteren Diensten weg, die in der Arbeitswelt und im Alltag viel Raum haben. Es ist eine sehr komplizierte Situation. Beispielsweise in Bayern wird versucht Schullösungen zu finden, die datenschutzkonform werden. Aber das dauert alles. home

Corona-Pandemie und Schulen

Hoffen ist keine Lösung. Vorsorge kann helfen. Handeln ist immer gefragt.

Wie kann geregelter Schulunterricht stattfinden? Nachdem das letzte Schuljahr chaotisch verlaufen ist und viel Unterricht ausgefallen ist, scheint das neue Schuljahr nicht viel besser zu werden. Es gibt nach wie vor keine einheitlichen Regelungen und auch keine Vision für die Zukunft eines Regelunterrichtes durch die Schulen. Alle hoffen nach wie vor, dass die Corona-Pandemie ein böser Traum ist, aus dem wir bestimmt gleich aufwachen. So ist nun fast ein ganzes Schuljahr verloren. 

Es scheint, dass keines der Bundesländer einen wirklichen Plan hat, wie mit der neuen Situation umgegangen werden kann. Warum wurde in den Sommerferien nur halbherzig hier und da eine kleine Veränderung oder Modifikation vorgenommen statt ein Konzept zu erarbeiten, das Bildung und Erziehung trotz Corona-Pandemie ermöglicht? Diese Frage müssen sich Schulen, Lehrer, genauso wie Bundesländer und auch das Ministerium in Berlin gefallen lassen. Natürlich wäre es besser, wenn es Antworten und Taten gäbe. Aber auch die Eltern müssen sich an die Nase greifen, sie hätten mehr fordern müssen. 

Jetzt hat das Schuljahr schon längst wieder begonnen, die Herbstferien enden hier und beginnen dort, Angst und Unsicherheit steigen, während Lösungen weiter fehlen. Einige besorgte Eltern schicken Ihre Kinder vorsorglich nicht in die Schule, andere sehen kein Gesundheitsrisiko. Die Gefahr aber ist, dass die schulische Ausbildung die Zukunft nachhaltig beeinträchtigt und schädigt. Es geht um die Zukunft. Bildung ist entscheidend für Erfolg, Glück und ein selbstbestimmtes Leben des Individuums in einer freien Gesellschaft, aber es ist auch wichtig für die Gemeinschaft, auch sie ist abhängig vom Einzelnen. 

Bildung ist Aufgabe des Bundeslandes, der Bund hilft und unterstützt, derzeit scheint es aber so, als ob versucht würde die neue Situation zu ignorieren. Nötig sind Visionen, ein klares Konzept, dass es jedem Schüler ermöglicht all die Dinge zu lernen, zu erfahren und auch zu erleben, die die Person und Persönlichkeit fördert und zu einem selbstständigen Individuum macht. Ein Individuum, dem alle Möglichkeiten an die Hand gegeben werden, um die Zukunft für sich und die Gesellschaft allein und in der Gemeinschaft zu gestalten. Diesen Auftrag muss die Schule als Institution ernst nehmen und die Schulen und Lehrer müssen all das wieder umsetzen. 

Wie das trotz und während der Corona-Pandemie realisiert werden kann, daran müssen alle mitarbeiten. Es ist sicher richtig und wichtig Präsenzunterricht anzubieten, aber auch online können viele Inhalte und Lektionen erteil werden. Es ist sicher auch die Möglichkeiten des Selbststudiums zu nutzen, Gruppenarbeit über die unterschiedlichen Medien zu fördern. Die Mittel haben wir, wir müssen sie nur zu nutzen wissen und dieses Wissen teilen. Am Ende ist es die richtige Mischung, die über den Erfolg entscheidet. 

Die Verantwortung liegt bei den Schulen und Lehrern gemeinsam mit den Institutionen allen Schülern Bildung anzubieten. Wenn sie diese Verantwortung nicht übernehmen, werden viele Menschen abgehängt, es kommt zu Fehlinformationen, außerdem werden Tür und Tor für Demagogen geöffnet. Das hätte weit größere Probleme zur Folge. 

Statt zu hoffen, muss entschieden gehandelt werden.  

Buchmesse ohne Besucher

Frankfurter 2020 online

Nachdem die Frankfurter Buchmesse 2020 online stattgefunden hat, kann nun darüber nachgedacht werden, was diese Veränderung mit uns und dem Buch macht. 

Klar ist, dass dieses Jahr Autoren und Bücher großer Verlage verstärkt Aufmerksamkeit erhalten haben. Das überrascht nicht, Werbung und Aufmerksamkeit, wie auch ein Netzwerk an Möglichkeiten Aufmerksamkeit zu erzeugen, stehen für Erfolg. Das heißt nicht, dass die anderen Bücher, Autoren, Illustrationen, Übersetzer und Verlage schlechter oder uninteressanter sind, ihnen fehlt die Aufmerksamkeit. Aber auch das ist in Bezug auf die Frankfurter Buchmesse weder neu noch überraschend. Die Messe ist groß und für die Großen. 

Nischen-Verlage oder kleine Verlage im Aufbau hatten es dort immer schwer und viele waren nie oder nur in einem Gruppenauftritt vertreten. 

Das Event als solches hat dieses Jahr nun also nicht stattgefunden, das Geschäft hat sich aber nicht groß verändert. Die Verlagerung ins Internet hat allerdings die Aufmerksamkeit in den herkömmlichen Medien geschmälert. Das ist für den Kunden schwierig, denn der Kontakt zum Buch und der Buchbranche ist für viele Leser und auch Nichtleser wichtig. Die Besuchertage, an denen Schüler und Gruppen durch die Hallen strömen, haben einen indirekten Einfluß auf das Leseverhalten zahlreicher Menschen. 

Messe ohne Besucher

Eine Messe ohne Besucher, das geht doch nicht! Oder doch? Nun, die Antwort fällt sicher nicht leicht. 

Die Diskussion um Bücher, Inhalte und Autoren, die sich auf Debatten und die aktuelle Lage der Menschen ganz allgemein bezieht, kann in eingeschränkter Art und Weise stattfinden. Allerdings kann hier eine Chance geöffnet werden, die die Beteiligung von anderen bisher schweigsamen Personen ermöglicht. Die Verlagerung ins Internet bietet Chancen und Möglichkeiten, aber es birgt auch die Gefahr einer weiteren Trennung. Eine Lösung wird erst die Zeit bringen, wenn sich die Neuorientierung zu einem neuen Standard etabliert hat. Derzeit können Verlierer und Gewinner, wie eine breite verunsicherte Masse gefunden werden. Es ist offen, wie es weiter geht und wohin es führt. 

Es gibt trotzdem klare Verlierer und das sind diejenigen, die eine Messe ermöglichen, Logistik, Transport, genauso wie Gastronomie und Hotellerie haben empfindliche Einbussen hinnehmen müssen. Hinter einer Messe steckt einfach ein riesiger Apparat. 

Lesen ist sicher nicht out

Jedes Jahr erscheinen seit je her unzählige Bücher, die ohne Aufmerksamkeit gefunden zu haben wieder verschwinden. Es gibt auch zahlreiche Verlage, denen es ähnlich geht. Autoren leben oft nicht vom Verkauf ihrer Bücher, sondern von den Lesungen, die sie halten, ihnen fehlt diese Messe mit Ihren Events genauso, wie all die anderen Messen und kulturellen Veranstaltungen. 

Lesen ist sicher nicht out und viele Wenig-Leser haben in Zeiten der Corona-Pandemie zurück zum Buch gefunden. Viele Verleger haben die Möglichkeit der Öffentlichkeit genutzt, um vorsichtigen Optimismus zu äußern, das ist sicher eine positive Auswirkung der Corona-Pandemie, die so niemand erwartet hatte. Dieses Jahr wurde nicht der Tod des Buches angekündigt, aber vieles ist anders und muss neu gedacht werden. 

Bitte nicht vergessen, dass das Buch ein kultureller Wert unserer Gesellschaft und als solcher schützenswert ist. Das Buch steht für Freiheit, ganz besonders Meinungsfreiheit, aber es steht auch für Wissen und die Wissensgesellschaft, das ist die Grundlage einer zukunftsorientierten Meritokratie. Bisher zeichneten diese Eigenschaften Europa und die so genannte westliche Welt und Lebensweise aus. Natürlich ist das Buch auch ein Wirtschaftsgegenstand, der dementsprechend gehandelt wird und pecuniären Eigenschaften und Richtlinien unterliegt; aber das ist eben nur ein Aspekt. 

Jugendwort 2020: Lost

Jedes Jahr wird das Jugendwort des Jahres in einem Langenscheidt-Wettbewerb gewählt. Dieses Jahr ist „Lost“ der Gewinner des Online-Voting. 

Es gab drei Finalisten, Wild, Lost und Cringe. Aber knapp die Hälfte der Stimmen ging an das englische Wort „lost“, es wird in verschiedenen Situationen eingesetzt. Es bringt zum Ausdruck: „Eine Person, die lost ist, ist ahnungslos, verloren oder hat einfach keinen Plan, was eigentlich gerade abgeht.“ (https://www.boersenblatt.net/news/verlage-news/lost-ist-das-jugendwort-des-jahres-2020-151359 (16.10.2020)) 

Oft führt das Jugendwort zu Diskussionen und einer Auseinandersetzung mit Sprache. Das ist gut und gewollt. Sprache befindet sich in einem stetigen Wandel, nicht nur die Worte auch ihre Bedeutung ändert sich kontinuierlich. Das ist soweit bekannt und normal. Das Gute an dem Jugendwort ist, dass es ein Bewusstsein für Sprache und deren Nutzung schafft und fördert. Es ist gut, dass wir uns mit diesen Veränderungen und dem Wandel auseinandersetzen, darüber nachdenken und vor allem auch darüber zu sprechen. 

Das diesjährige Jugendwort ist ein Anglizismus, das mag viele Menschen stören, allerdings sollte man auch berücksichtigen, dass das Englische aktuell die Weltsprache ist. Als lingua franca prägt das Englische unseren Alltag und somit auch unsere Sprache. Natürlich hat das einen Einfluss auf unseren Sprachgebrauch und unser Sprachgefühl in der Muttersprache. 

Zudem sollte man bedenken, dass wir einen Großteil von Filmen und Serien aus den USA und der englischsprachigen Welt sehen. Hollywood und Netflix nehmen einen großen Einfluß auf unsere Perspektive auf die Welt und das Weltgeschehen. Es gab vor einiger Zeit eine Serie mit dem Titel Lost, die großen Erfolg und somit auch Einfluss auf uns hat. Vielleicht sollten wir daran denken, wenn wir „lost“ aus den Mündern von Jugendlichen hören. In der Serie sind Personen aus Realität und Alltag gerissen gezwungen eine neue Ordnung oder Gesellschaft zu erfinden und zu realisieren, einfach um zu überleben. 

Die aktuelle Situation mit der Corona-Pandemie muss vielen Jugendlichen das Gefühl der Verlorenheit und Hilflosigkeit geben. All die anderen Probleme, wie der Klimawandel, der mit der Friday for Future Bewegung thematisiert wurde, ist aus den Nachrichten verschwunden, aber ohne der Lösung näher gekommen zu sein. Daneben all die anderen Probleme und Katastrophen verschiedenster Art, Kriege, Plagen und Ungerechtigkeit bleiben oder werden durch Corona noch verschärft. Die Möglichkeiten persönlich etwas zu verbessern bleiben scheinbar gering. 

Jederzeit, überall und mit Jedem… lesen

Wenn es um Lesen geht, dann merkt man schnell, es gibt Leser und Nichtleser, dies Zweiteilung läuft durch die Gesellschaft. Aber das geht noch weiter, denn es handelt sich beim Lesen einerseits um eine Kulturfähigkeit und Routine, andererseits aber auch um eine Geisteshaltung. Klar diese Aspekte trennen die Menschen. Das wirkt sich auf das ganze Leben eines Menschen aus. Angemerkt sei in diesem Zusammenhang nur, dass bekannt ist, dass erfolgreiche Menschen lesen und sich mit Büchern und anderen lesenden Menschen umgeben, während die andere Gruppe das nicht tut. 

Ein Ritual, das mir im Zusammenhang mit Lesen gut gefällt, ist das Lesen vor dem Schlafen. Seit eh und je lesen viele Eltern und Großeltern dem Nachwuchs, der noch zu klein zum selber Lesen ist, vor dem Schlafen Märchen und Geschichten vor. Das ist eine gute Zeit zum Lesen, die sich bewährt hat. Oft lesen Kinder, denen vorgelesen wurde selbst später auch am Abend. Persönlich lese ich jeden Abend vor dem Schlafen, schon im Bett liegend viel. Aber es ist nicht die einzige Tageszeit, die ich zum Lesen nutze. Auch nach dem Mittagessen, wenn ich mich etwas ausruhe, bevor ich wieder in die eine oder andere Richtung aktiv werde, lese ich. 

Ich gehöre zu den so genannten Viellesern, je nach Tageszeit und Tag lese ich mehr oder weniger. Klar, wenn ein Feiertag ist oder ich Ferien habe, dann habe ich mehr Zeit zum Lesen. An manchen Tagen bin ich unterwegs, wandere oder treffe mich mit Freunden, dann werde ich natürlich den Tag anders gestalten und auch meine Lesegewohnheiten unterscheiden sich dann etwas. Trotzdem werde ich es nicht versäumen, in die verschiedenen Tageszeitungen zu schauen und zumindest vor dem Schlafen ein paar Seiten oder Kapitel lesen. 

Viele der Bücher, Zeitschriften und Zeitungen, die ich lese, wähle ich selbst aus, manche bekomme ich geschenkt, andere empfohlen und viele begegnen mir scheinbar zufällig. Bücher und Zeitschriften werden unter Freunden oft weitergegeben oder zumindest weiterempfohlen. Ich lese auch in einem Buchklub mit Freundinnen zusammen immer wieder verschiedene Bücher, das bringt oft Überraschungen. Es gibt so viele tolle Bücher, die ich allein nie finden würde. Außerdem sprechen wir immer über die Bücher, die wir zusammen lesen und diskutieren sowohl die Bücher, als auch den Inhalt. Manches Bücher können sich so einem erst erschießen, denn manchmal liest man ein Buch und übersieht etwas. Das macht mir großen Spaß. 

Leseförderung ist richtig und wichtig. Die beste Leseförderung scheint das Vorbild zu sein, Kinder aus Elternhäusern mit Lesern werden später auch zu Lesern. Kindern, denen vorgelesen wurde, werden auch selbst Lesern. Es gibt aber auch diejenigen, die es sich selbst angewöhnt haben, die Gründe sind dabei sehr verschieden. 

Falsch ist es das Lesen auf eine andere Zeit, wenn Ferien sind, wenn es draußen kalt und ungemütlich wird, wenn man nicht rausgehen darf oder auf eine andere ferne Zeit zu verschieben. Natürlich erscheinen im Herbst und im Frühjahr verstärkt Bücher, da finden einfach die Buchmessen mit Veröffentlichungen statt. Jetzt im Herbst gerade im Hinblick auf die Corona-Pandemie können wir mehr lesen, nein, das ändert nichts, lest nicht, weil ein Ausnahmezustand herrscht, sondern um des Lesens Willen.