Fremdsprachen schon im Kindesalter zu lernen, so heißt es, sei kinderleicht. Es ist sicher richtig, dass Kinder weniger Hemmungen haben, wenn es darum geht unbekannte Dinge zu probieren. Sicher können Kinder auch leicht lernen, aber das liegt nicht an ihrem Alter, sondern an andern Faktoren.
Kinder sind offener, gehen weniger voreingenommen an Unbekanntes heran, sie spielen, versuchen und testen viele Dinge. Viele Kinder lieben es ihnen fremde Worte, Sprachen und Situationen nachzuahmen, was Erwachsene oder Jugendliche aus Scham nicht tun würden. Aber das hat nichts mit der Fähigkeit des Lernens zu tun. Lernen muss erlernt werden auch von Kindern.
Das heißt nicht, dass ich es ablehne, dass Kinder Fremdsprachen lernen, ganz im Gegenteil, lernen ist gut, aber es sollte systematisch sein, damit das Erlernen der Fremdsprache auch für das Lernen in Zukunft einen Lerneffekt hat. Denn mal ehrlich, was gelernt wird, das ist Nebensache bzw. austauschbar. Die Reihenfolge, in der man Informationen oder Wissen und Bildung erfährt, sammelt… ist unerheblich, wichtig ist es die Fähigkeit zu lernen zu erlernen.
Nachahmung ist sicher eine wichtige Methode, die sich nicht nur Kinder, sondern auch Lehrende zu nutzen machen sollten. Natürlich sollte nicht versäumt werden, nach der Nachahmung auch die Anwendung zu trainieren. Denn ohne Anwendung und Übertragung auf andere Situationen ist Nachahmung nur Clownerie. Es gibt noch viele andere Methoden und Hilfsmittel, die, zum Beispiel, den Fremdsprachenerwerb fördern. Es ist ratsam, diese zu testen, denn jeder Mensch hat andere Vorlieben oder Techniken, um zu lernen. Erarbeiten Sie eine persönlich passende Strategie und Ihr Kind wird die Motivation nicht verlieren.
Motivation ist eine wichtige Vorraussetzung beim Fremdsprachenerwerb wie beim Lernen allgemein. Eine sehr oft gut angenommene Möglichkeit den Fremdsprachenerwerb zu unterstützen sind zweisprachige Kinderbücher und Jugendbücher, weil sie mehrere Sinne gleichzeitig ansprechen. Das heißt zum Beispiel, dass Kinder die Worte, Sätze und Strukturen sehen, aber dennoch reichlich Freiheit zum Imaginieren haben, während sie lesen. Zweisprachige Kinderbücher können sie während der Lektüre unterbrechen, beispielsweise um die Texte direkt zu vergleichen. Das ist wie ein Rätsel und macht vielen Kindern großen Spaß und gibt ihnen Selbstvertrauen wie auch Bestätigung in der Fremdsprache.
So lernen Kinder nicht nur eine Fremdsprache, sondern auch zu lernen und damit haben sie die besten Vorraussetzungen auch in Zukunft erfolgreich zu sein. Bücher machen Spaß und Lernen auch.