Heute gibt es eine kurze weihnachtliche Geschichte für Euch. Viel Spaß damit!
Weihnachtsgeschenke von Herzen
Heute ist Weihnachten! Alles ist festlich geschmückt. Benjamin und Sophia freuen sich. Richtig aufgeregt sind sie, deshalb schickt sie ihre Mama zusammen mit Papa noch in den Wald. Sie sollen ein paar Tannenzapfen für den Kamin zu sammeln. Die Geschwister wissen, Ihre Mama hat Geheimnisse. Aber heute ist Heiligabend, da ist das in Ordnung.
Draußen ist es bitterkalt. Es liegt Schnee und der See im Park ist zugefroren. Sie ziehen sich warm an. Als erstes binden sie sich ihre Schals um, dann setzen sie ihre Mützen auf, dann kommt der Anorak, aber die Handschuhe kommen erst, nachdem sie ihre warmen Winterschuhe zugebunden haben. Fertig. Es kann losgehen. Nein, sie haben den Beutel für die Tannenzapfen vergessen. Aber da kommt Papa, er hat ein Netz für die Tannenzapfen in der Hand.
Sie laufen still durch den Garten, am Schneemann vorbei und auch an der kleinen Blautanne mit den Lichtern. Den Schneemann hat Benjamin gestern mit seinem Freund Leo gebaut. Letztes Weihnachten war die kleine Tanne im Wohnzimmer, aber im Frühling hat Papa sie in den Garten gepflanzt. Sie laufen durch die Straßen zum Wald, in den Vorgärten gibt es viele geschmückte Bäume, ein Rentier mit Schlitten und Weihnachtsmann und viele andere weihnachtliche Figuren mit Lichtern. In den Fenstern stehen leuchtende Kerzen, Schwibbögen und Weihnachtssterne. Es ist weihnachtlich und still.
Der Wald ist verschneit. Alles ist weiß, wie sollen sie hier denn Tannenzapfen finden? Da kommt ihnen ein Mann entgegen. Er grüßt und wünscht ihnen fröhliche Weihnachten. Ihr Papa grüßt auch und geht weiter. Aber Sophia und Benjamin bleiben stehen und schauen dem Mann hinterher. Er ist groß, hat einen langen Bart, einen Mantel und einen großen Rucksack dabei.
Benjamin greift nach Sophias Arm, hält sie zurück und guckt sie mit großen Augen an. Sie sagt geheimnisvoll: „Ich glaube schon.“ Benjamin dreht sich um und schaut dem Mann hinterher. Langsam läuft er rückwärts weiter und bemerkt gar nicht, dass Sophia und Papa schon weit weg sind. Als er sich umdreht, um seinem Papa und Sophie zu folgen, kann er sie nicht mehr sehen.
Da bekommt Benjamin Angst. Plötzlich merkt er, wie kalt es ist und dass es auch schon etwas dunkel wird. Er beginnt zu laufen. Aber wohin läuft er denn? Er weiß es nicht. Er weiß nicht mehr, wo er ist. Benjamin hat sich verlaufen. Da beginnt er zu weinen. Erst steht er da, dann setzt er sich hin. Dann steht er wieder auf und läuft weiter.
Er hört nicht, dass er gerufen wird. Er sieht auch nicht, dass jemand kommt. Er ist verzweifelt und traurig. Heute ist doch Weihnachten.
Da spricht ihn jemand an: „Bist du nicht Benjamin?“ Er macht große Augen. „Ja.“ flüstert er und nickt. Da steht der Mann mit dem Bart, dem Mantel und dem Rucksack vor ihm. „Dein Papa und deine Schwester suchen dich. Hast du sie denn nicht rufen gehört?“ Er schüttelt den Kopf. „Na, dann komm. Ich bringe dich zu ihnen.“
Da hebt der Mann ihn einfach hoch und trägt ihn durch den verschneiten Wald. Nach ein paar Metern sind sie schon auf dem Weg und kurz darauf stehen sie vor dem Wald. Da ist ja auch sein Papa und da ist Sophia. Beide gucken überrascht und glücklich ihn zu sehen. Der Mann setzt ihn auf den Boden und Benjamin rennt zu seinem Papa.
Sie bedanken sich, wünschen sich fröhliche Weihnachten und gehen nach Hause. Es ist schon spät. Mama kommt ihnen entgegen und schon sind sie auf dem Weg in die Kirche.
Der Pfarrer erzählt, dass es Weihnachten eigentlich gar nicht um viele Geschenke und Essen geht. Er sagt, wir leben sehr gemütlich und haben von allem mehr, als wir benötigen. Weihnachten ist das Fest der Liebe. Es sollte aber mehr das Fest der Besinnung sein. Wir sollten uns alle bewusst machen, wie gut wir es haben. Wir sollten auch viel öfter an die denken, denen es nicht so gut geht und mit ihnen teilen.
Sophia denkt an den Mann, den sie im Wald gesehen hat. Der sah so aus, als ob er Hilfe braucht, aber er hat Benjamin gefunden und ihm geholfen. Sie bekommt ein schlechtes Gewissen. Aber wie kann sie ihm helfen? Sie weiß doch gar nicht, wo er ist. Auch Benjamin kann den Mann im Wald nicht vergessen, er hat ihm geholfen. Wie kann er dem Mann helfen? Die Kirche ist aus und sie gehen nach hause. Sie essen Pfefferkuchen und trinken heißen Kakao. Dann gibt es Geschenke.
Benjamin überlegt, wie er den Mann aus dem Wald finden kann. Er weiß es nicht. Also fragt er seinen Papa, der weiß es auch nicht. Aber er sagt: „Morgen gehen wir ihn suchen, dann laden wir ihn zum Essen ein.“