Lesen ist eine schwierige Übung

Es stimmt, Lesen ist eine schwierige Übung, nichts desto trotz, man kann es lernen. 

Wer lesen kann, weiß, dass es am Anfang nicht ganz einfach war Lesen zu lernen. Aber mit Übung und viel Praxis wurde es besser und irgendwann kam der Punkt, da hat es Spaß gemacht. Doch wie kommt man dorthin? Ein wichtiger Aspekt beim Erreichen von Zielen ist, man muss es wirklich wollen. In der Schule werden die Grundlagen vermittelt, aber das ist nur ein Teil der Arbeit, diese Grundlagen müssen dann in der Freizeit, Zuhause und kontinuierlich geübt werden. Zu den regelmäßigen Übungen gesellen Wiederholungen und Vertiefung, damit am Ende ein guter Leser entsteht. Gut lesen zu können heißt einerseits, dass der Leser das Gelesene so vorträgt, dass es andere verstehen, ohne den Text vor sich liegen zu haben. Das ist gar nicht so einfach und viele Erwachsene scheitern daran. Andererseits zeichnet sich ein guter Leser dadurch aus, dass er den Text versteht, auch dann, wenn neue Worte, neue Zusammenhänge und ganz allgemein Unbekanntes vorkommt. 

Das heißt Lesen ist eine geistige Auseinandersetzung mit Sprache, Gedanken, Ideen und auch Strukturen. Das ist nicht einfach und das lernt niemand von heute auf morgen, das erfordert einen Prozess, der wie gesagt, kontinuierlich praktiziert werden muss. Der Friedrich-Maerker-Verlag bietet Kinder- und Jugendbücher in verschiedenen Sprachen und auch zweisprachig an, schauen Sie sich doch einfach mal auf der Webseite um. Es gibt für jedes Lesealter tolle Bücher.

Lehrer und Eltern wissen, Lesen extrem wichtig, um Erfolg zu haben. Wer nicht gut lesen kann, wird mit dem Lernen Schwierigkeiten bekommen. Dagegen werden Kinder und Jugendliche, die lesen, immer einen Vorteil gegenüber Nichtlesern haben. Erfolg hat auch viel mit der Fähigkeit des guten Lesens zu tun. Deshalb muss wieder und wieder betont werden, dass jedes Kind lesen lernen muss. 

Derzeit wird über Digitalisierung und einen Digital-Pakt gesprochen, um Unterricht in Zeiten der Corona-Pandemie neu und besser zu gestalten. Doch all das bringt nichts, wenn die Schüler nicht lesen können und nicht verstehen wie die Worte zusammengehören und Sinn machen. Lesen ist die Basis unserer Kultur, aber auch für Bildung und Erfolg. Doch aktuell können, laut der IGLO-Studie von 2016, ein Fünftel der 4. Klässler nicht begreifen, was die Worte im Zusammenhang bedeuten. Das ist eine schlimme Diagnose. Lesenlernen muss stärker in den Fokus von Bildungspolitik rücken. Wer möchte nicht zufriedene, selbstständige und selbstbestimmte Menschen um sich haben, Lesen macht es möglich. 

Corona-Pandemie und Schulen

Hoffen ist keine Lösung. Vorsorge kann helfen. Handeln ist immer gefragt.

Wie kann geregelter Schulunterricht stattfinden? Nachdem das letzte Schuljahr chaotisch verlaufen ist und viel Unterricht ausgefallen ist, scheint das neue Schuljahr nicht viel besser zu werden. Es gibt nach wie vor keine einheitlichen Regelungen und auch keine Vision für die Zukunft eines Regelunterrichtes durch die Schulen. Alle hoffen nach wie vor, dass die Corona-Pandemie ein böser Traum ist, aus dem wir bestimmt gleich aufwachen. So ist nun fast ein ganzes Schuljahr verloren. 

Es scheint, dass keines der Bundesländer einen wirklichen Plan hat, wie mit der neuen Situation umgegangen werden kann. Warum wurde in den Sommerferien nur halbherzig hier und da eine kleine Veränderung oder Modifikation vorgenommen statt ein Konzept zu erarbeiten, das Bildung und Erziehung trotz Corona-Pandemie ermöglicht? Diese Frage müssen sich Schulen, Lehrer, genauso wie Bundesländer und auch das Ministerium in Berlin gefallen lassen. Natürlich wäre es besser, wenn es Antworten und Taten gäbe. Aber auch die Eltern müssen sich an die Nase greifen, sie hätten mehr fordern müssen. 

Jetzt hat das Schuljahr schon längst wieder begonnen, die Herbstferien enden hier und beginnen dort, Angst und Unsicherheit steigen, während Lösungen weiter fehlen. Einige besorgte Eltern schicken Ihre Kinder vorsorglich nicht in die Schule, andere sehen kein Gesundheitsrisiko. Die Gefahr aber ist, dass die schulische Ausbildung die Zukunft nachhaltig beeinträchtigt und schädigt. Es geht um die Zukunft. Bildung ist entscheidend für Erfolg, Glück und ein selbstbestimmtes Leben des Individuums in einer freien Gesellschaft, aber es ist auch wichtig für die Gemeinschaft, auch sie ist abhängig vom Einzelnen. 

Bildung ist Aufgabe des Bundeslandes, der Bund hilft und unterstützt, derzeit scheint es aber so, als ob versucht würde die neue Situation zu ignorieren. Nötig sind Visionen, ein klares Konzept, dass es jedem Schüler ermöglicht all die Dinge zu lernen, zu erfahren und auch zu erleben, die die Person und Persönlichkeit fördert und zu einem selbstständigen Individuum macht. Ein Individuum, dem alle Möglichkeiten an die Hand gegeben werden, um die Zukunft für sich und die Gesellschaft allein und in der Gemeinschaft zu gestalten. Diesen Auftrag muss die Schule als Institution ernst nehmen und die Schulen und Lehrer müssen all das wieder umsetzen. 

Wie das trotz und während der Corona-Pandemie realisiert werden kann, daran müssen alle mitarbeiten. Es ist sicher richtig und wichtig Präsenzunterricht anzubieten, aber auch online können viele Inhalte und Lektionen erteil werden. Es ist sicher auch die Möglichkeiten des Selbststudiums zu nutzen, Gruppenarbeit über die unterschiedlichen Medien zu fördern. Die Mittel haben wir, wir müssen sie nur zu nutzen wissen und dieses Wissen teilen. Am Ende ist es die richtige Mischung, die über den Erfolg entscheidet. 

Die Verantwortung liegt bei den Schulen und Lehrern gemeinsam mit den Institutionen allen Schülern Bildung anzubieten. Wenn sie diese Verantwortung nicht übernehmen, werden viele Menschen abgehängt, es kommt zu Fehlinformationen, außerdem werden Tür und Tor für Demagogen geöffnet. Das hätte weit größere Probleme zur Folge. 

Statt zu hoffen, muss entschieden gehandelt werden.  

Ansichtskarten – Tag 19

Hallo David, 

und es brennt immer noch. Vorhin war ich beim Kuckuck, seine Mutter hatte den Fernseher an, die Bilder waren schrecklich, das ganze Gebiet ist rot und schwarz und es gibt so viel Rauch. Viele Menschen mussten ihr Zuhause verlassen, wegen den Flammen, aber auch wegen dem Rauch. Aber gleichzeitig kommen jetzt Politiker, ich kenne sie nicht, aber sie werden im Fernseher mit weißem Hemd gezeigt. Ein Tierheim sucht für seine Hunde eine Unterkunft, sie müssen vor dem Feuer fliehen. Bauern bringen ihre Tiere in Sicherheit, aber was ist mit den Waldtieren? 

liebe Grüße j

Waldbrand by D.Schönfeld 2020

Ansichtskarten – Tag 18

Hallo David,

der Wind macht die Löscharbeiten schwierig… jetzt ändern sich die Gespräche in der Bar, sie reden von Eukalyptus, der Mine und manche sagen, dass der Brand absichtlich gelegt worden sei. Stell dir das mal vor, da sind bis jetzt über 10.000 Hektar verbrannt. 

Heute war ich mit dem Kuckuck spazieren. Es war soooo lustig, wir haben 3 Hunde getroffen, einen habe ich Fipps genannt, ein Welpe, er hat immerzu gefiept. Aber soooo süß, ich hätte so gerne einen Hund. Leider darf ich keinen Hund haben. 

Bis bald, dein José

Waldbrand Almonaster by D. Schönfeld 2020

Ansichtskarten – Tag 17

Hallo David,

Der Waldbrand ist noch nicht unter Kontrolle gebracht worden, es ist schlimm. Die armen Tiere… ich möchte mir das gar nicht vorstellen… vom Dorf aus sehen wir nur eine Wolke, nicht mehr. Aber in vielen anderen Orten riecht man den Brand und sieht Rauchwolken. Hoffentlich ist der Brand bald gelöscht. Die Helikopter fliegen immer noch von morgens bis abends. Die Leute sagen, es ist eine ökologische Katastrophe. 

Bis später José

Waldbrand Huelva by D.Schönfeld 2020

Ansichtskarten – Tag 16

Hallo David,

Alle im Ort sind nervös, weil es einen Waldbrand in der Nähe gibt. Tante Tschatschi hat keinen Fernseher, aber in der Bar läuft er den ganzen Tag… die Bilder sind wie aus der Hölle. Außerdem kann ich Helikopter in der Luft hören und auch sehen, die Helikopter haben einen Wasserbehälter und fliegen zum Brand. Es ist irgendwie komisch, alle rede nur vom Waldbrand. 

Ich berichte… viele Grüße j

Hauseingang by D.Schönfeld 2020

Ansichtskarten – Tag 15

Hallo David,

ich glaube Tante Tschatschi hat recht, ich hatte einen Sonnenstich, aber sonst ist sie etwas komisch. Die Tante hat in der Vorratskammer viele Würste von der Decke hängen die sind vom Schlachtfest und die müssen noch trocken, sagt sie… und sie hat Ansichtskarten, komisch, sie ist doch blind. Da sieht man Szenen aus dem Leben der Menschen im Dorf. Ich muss los, ich will mit dem Kuckuck schwimmen gehen. 

Viele Grüße. j

Abendspaziergang by D.Schönfeld 2020

Ansichtskarten – Tag 13

Hallihallo David,

es ist heiß, ich habe heute keine Lust auf gar nichts. Gestern war ich den ganzen Nachmittag im Pool bei Sergio, seine Familie hat ein großes Grundstück mit einem Pool…aber heute fühle ich mich nicht gut, Tante Tschatschi meint ich habe einen Sonnenstich… wer weiß, ich höre jetzt erstmal mein Hörbuch… 

bis dann. j

Linares by D.Schönfeld 2020

Ansichtskarten – Tag 11

Hallo David, 

ich schon wieder, vorhin habe ich mit Tante Tschatschi zusammen gekocht, es ist verrückt, aber das hat echt Spaß gemacht. Sie ist ja blind, also erzählt sie viel, es macht irgendwie Sinn. Sie kennt sich prima mit Kräutern aus. Hier gibt es viele wild wachsende Kräuter und sie erkennt sie am Geruch. Bis dann. j 

Linares de la Sierra – El Molino by D.Schönfeld 2020